Pressemitteilung der BAG Selbsthilfe
Zunahme von Behinderung wird als gesellschaftliches Übel dargestellt.
Düsseldorf 13.04.2018. In der auf den 12. März datierten Anfrage der AfD an die Bundesregierung möchte die Fraktion u. a. wissen: „Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl der Behinderten seit 2012 entwickelt, insbesondere die durch Heirat innerhalb der Familie entstandenen?“ Außerdem fragt die Partei, wie viele Fälle der durch Heirat in der Familie entstandenen Behinderungen einen Migrationshintergrund hätten.
„Das Heranziehen von Inzest als vermeintliche Hauptursache von Behinderungen in Deutschland, sowie die implizierte Mutmaßung, dass es sich bei einer Vielzahl der behinderten Personen um Menschen mit Migrationshintergrund handeln könnte, ist nicht nur empörend, sondern auch völlig inakzeptabel“, kritisiert Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE scharf.
Eine solche Anfrage ist nicht nur beschämend für all die Menschen, die behindert geboren wurden oder aufgrund von Unfall, Erkrankung oder Alter plötzlich eingeschränkt werden, sondern auch für all diejenigen, die sich für eine gleichberechtigte und teilhabeorientierte Gesellschaft einsetzen.
„Die BAG SELBSTHILFE schließt sich der Einschätzung des Vorsitzenden des deutschen Ethikrates Herrn Peter Dabrock an, wonach die Anfrage der AfD darauf abzielt, dass ´Jeder, der es will oder kann, darin Lebenswerturteile erkennen soll´“, so Dr. Martin Danner. “Und das erinnert uns an ein Gedankengut, das dem wohl dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte entspricht.“
Quelle:
BAG SELBSTHILFE e.V.
Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen
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