Schon in der Kindheit kam Klaus Dittmer mit humpelnden Männern oder Männern mit Gehstützen in Berührung, die den Vater und die ganze Familie beim sonntäglichen Spaziergang begrüßten. Und er erlebt auch den besonderen Geruch von Leder und Holz, beobachtete, wie die Prothesen und Orthesen in der Werkstatt des Vaters gefertigt wurden und war sich schon damals sicher, dass diese Tätigkeit auch einmal sein Beruf sein würde.
Nach der Schulausbildung kam die Grundausbildung als Werkzeugmacher, hier erhielt Klaus Dittmer das Rüstzeug zum späteren Mechaniker in der Orthopädie. Mit einer gelungenen Gesellenprüfung und als Landesbester im Leistungswettbewerb der Handwerksjugend 1962 verabschiedete sich Dittmer aus West-Berlin. Nach Auslandsaufenthalten (-einsätzen) in den USA und Tunesien wurde Klaus Dittmer, zurück in Deutschland, ein erfolgreicher Unternehmer und war trotzdem noch nicht am Ziel seiner Wünsche.
Eine von ihm initiierte Sammlung wartet heute mit mehr als 500 medizintechnisch und zeithistorisch wertvollen und hochinteressanten Objekten zur Geschichte der Orthopädie auf den Besucher. Sie wurde im Februar 2007 im Rahmen einer Schenkung dem Deutschen Hygienemuseum übergeben.
„Als ich eines Tages einen Bericht über Opfer von Landminen sah, habe ich das als Aufforderung zum Handeln verstanden.“
Klaus Dittmer
Ein weiteres Ziel ist eine Idee, mit der er vielen Menschen helfen kann. Der Experte für Prothesen und Orthesen weiß um den immensen Kostenaufwand für jedes einzelne dieser Hilfemittel. Seine Idee: die teuren Hilfsmittel wieder zu verwerten, um den jährlich rund 25.000 Minenopfern weltweit zu helfen. Menschen, die auf Hilfe dringend angewiesen sind. Rund 125.000 Prothesen und Orthesen werden in Deutschland jährlich hergestellt. Mit seiner Initiative Propedia kämpft er dafür, dass ausrangierte Teile nicht mehr im Hausmüll landen. Nach Berechnung des Fachmanns werden jährlich 2,39 Milliarden Euro für Prothesen und Orthesen ausgegeben, die irgendwann im Hausmüll landen.
Klaus Dittmer will dafür sorgen, dass die Hilfsmittel, bzw. die verwertbaren Baugruppen wieder verwertet werden – vor Ort, von orthopädischen Werkstätten in Krisengebieten. Außerdem lassen sich wertvolle Rohstoffe wie Titan, Aluminium und Edelstahl, soweit sie nicht mehr zu nutzen sind, recyceln.
Unverständlicherweise wird er nicht von den Kostenträgern unterstützt, gerade die könnten dafür sorgen das ausgediente Hilfsmittel bei ihm landen. Hier wird zum Teil das Medizinproduktegesetz angeführt, dass einen Wiedereinsatz einzelner Baugruppen untersagt. Nach Recherge des Bundesverbandes und Rücksprache mit dem Rechtsanwalt Ralf Müller (Güterloh) steht aber einer Wiederverwertung im Nichteuropäischem Ausland nichts entgegen.
Der Bundesverband unterstützt Klaus Dittmer und seine Initiative Propedia.
Wir werden auf unserer Internetseite, in Vorträgen und auf Veranstaltungen dauerhaft für die Wiederverwertung ausgedienter Orthesen und Prothesen werben.
Wir möchten dafür werben, dass Nutzer dieser Hilfsmittel bei Ausrangierung diese nicht mehr dem Hausmüll zuführen, sondern diese an Klaus Dittmer senden.
Senden Sie bitte ausgediente Orthesen und Prothesen an folgende Anschrift:
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