Jugendcamp 2015 – Eine Woche alles nur nicht behindert
Sie wollen nur das sein, was ihnen sonst des öfteren verwehrt wird: Kind sein, mit allem Unbeschwerten was dazu gehört. Hierzu hatten die rund 30 Kinder und Jugendlichen mit Arm- und Beinamputationen oder angeborenen Gliedmaßenfehlbildungen beim ersten bundesweiten Jugendcamp in der Wedemark bei Hannover Gelegenheit. Veranstaltet wurde es vom Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e.V. (BMAB). Dieser konnte sich für das in Deutschland bisher einzigartige Projekt die Unterstützung zahlreicher Freizeiteinrichtungen, Sponsoren und ehrenamtlicher Helfern sowie Projektförderungen der Techniker-Krankenkasse und Förderung der Sparkasse Hannover sichern und den Kindern zwischen 8 und 17 Jahren eine kostenfrei Teilnahme und nach ihren Worten „eine unvergessliche Woche“ bescheren. Die Kinder mussten teils überraschend nach Krankheit oder tragischen Unfällen amputiert werden, oder sie kamen bereits mit Gliedmaßenfehlbildungen zur Welt. Den Kindern wurde dabei öfters über Jahre vermittelt, was sie alles nicht können – nur hat man sie dies vorher nie selbst ausprobieren lassen. So versuchte sich die kleine Michelle mutig im Klettergarten. Das Mädchen erkrankte völlig unerwartet als Baby an einer Meningokokken-Sepsis. „Innerhalb von Stunden verlor Michelle beide Unterschenkel und den rechten Arm, überlebte gerade noch. Davon ist nichts zu merken wenn man sie in den Bäumen beobachtet“ wie Dieter Jüptner, Präsident des BMAB anmerkt. Wären da nicht die Prothesen, mit denen sie sich durch die Hindernisse hangelt. Solange, bis sie keine Lust mehr hat, die Prothesen ablegt und sich am Seil hängend durch den Parcours ziehen lässt. Was zu einer weiteren Herausforderung in solch einem Camp führt: abends den Kindern die vergessenen Gliedmaßen auf dem Gelände einsammeln und aushändigen. Denn zum Klavierspielen, Bogenschießen und Pizzabacken wurden diese abgelegt. „Ich brauche keine Hände, ich kann alles auch so machen, spiele sogar mehrere Instrumente“ so der 14-jährige Sinan völlig selbstsicher, während er wie selbstverständlich ohne Hände sich ein Brötchen nimmt und es aufschneidet. Wie er das macht? Als wäre es normal. Er fühlt sich auch normal. Zudem haben die Prothesen manchmal auch ganz andere, vernachlässigbar erscheinende Probleme: Lack hält auf ihnen nicht perfekt. Erstmal kein Problem, zumindest solange, bis man als 13-Jähriges Mädchen „dazugehören“ möchte und merkt, dass Nagellack auf den Prothesen nicht hält und man diese aus Scham nicht trägt. Hier hilft eine neue Beschichtung Wunder, was die Akzeptanz einer Heranwachsenden angeht.
Ein Ziel des Camps war es, die Kinder zusammen zu bringen. So hatten fast alle das erste Mal seit ihrer Amputation oder Krankheit Kontakt zu anderen Kindern, welche auch amputiert waren. Eine Erfahrung, die ihnen bereits in der Reha nach einer Amputation fehlt, sind doch viele der Patienten dort eher deutlich betagter. So kam es zu einem regen Erfahrungsaustausch unter den Kindern.
Fördern und Fordern
Ein weiteres Ziel war es aber auch, den Kindern aufzuzeigen, dass sie eben doch viel mehr machen können als man ihnen manchmal zutraut. So flog der Tauchlehrer Henning Fahrenholz extra von den Kanaren ein um den Kindern das Flaschentauchen im örtlichen Freibad beizubringen. Zu einem gemeinsamen Sporttag konnte man die Unterstützung einer Delegation vom Para-Taekwondo -Team um Cesar Valentim aus Wien, der Leichtathletik Abteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen mit LeonSchäfer und Trainerin Constanze Wedell und des Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN) mit Trainern für Rollstuhl-Basketball, Sitzvolleyball und Badminton sichern. Auch kamen die führenden Prothesen-Hersteller zum gemeinsamen Sport-Tag um mit Unterstützung ihrer Techniker den Kindern das Probieren verschiedener Sportprothesen zu ermöglichen.
Als Schirmherr für das Jugendcamp konnte der Arzt, Kabarettist und Comedian Dr. Eckart von Hirschhausen gewonnen werden. Ein Besuch des Jugendcamps war ihm leider nicht möglich, vielleicht klappt es im nächsten Jahr.
Während der einen Woche kümmerten sich insgesamt zehn Betreuer um die Kinder. Da man in Deutschland noch keine Erfahrung mit solch einem Camp hatte, schickte der BMAB im letzten Jahr zur Vorbereitung zwei junge Mitarbeiter in die USA zur Teilnahme am dortigen Jugendcamp der Amputee Coalition. Diese, wie auch die meisten anderen Betreuer aus dem ganzen Bundesgebiet sind selber amputiert oder hatten beruflich mit Amputierten zu tun. Viele konnten zudem auf umfangreiche pädagogische Erfahrungen zurückgreifen. Zusätzlich wurde das Team unterstützt durch eine Physiotherapeutin, einen Sanitäter und den namhaften Orthopädietechniker Andreas Rulitschka, der sich ehrenamtlich um die beispielsweise beim wilden Fußballspielen zerborstenen Carbon-Prothesen kümmerte – und es erstaunt, wie viel Material in solch einer actionreichen Woche mit Kindern verschlissen wird.
Auch im nächsten Jahr wird das Jugendcamp wieder stattfinden. Dann traut man sich auch zu, etwas zu wachsen: „50 Kinder hoffen wir im nächsten Jahr aufnehmen zu können“, so Detlef Sonnenberg, Vizepräsident des BMAB. „Damit wir es auch wieder bundesweit allen Kindern anbieten können, stehen wir schon in den Verhandlungen mit den Kultusministerien um in einigen Bundesländern eine Verlängerung der Ferien um wenige Tage zu erhalten“. Interessierten Eltern und Mitarbeitern steht der BMAB für das nächste Jahr gerne Rede und Antwort.
Der Kennenlerntag
Nach der Anreise am Samstag und abschließendem Stockbrot-Abend startete am Sonntag der erste Programmpunkt des Jugendcamps – der Kennenlerntag!
Die Kinder und Jugendlichen waren aus allen Ecken Deutschlands tags zuvor angereist und kannten sich natürlich noch nicht. Eine Einteilung in gemischte Gruppen hatte es zwar bereits gegeben, aber die Scheu voreinander war doch noch spürbar. Das sollte sich bei verschiedenen Spielen, bei denen die Gruppen als Team funktionieren mussten, ändern – und das tat es auch! Zunächst stand eine Geländeerkundung mit dem Erlebnispädagogen Florian Böhl vom Team Jugendarbeit der Region Hannover für die Betreuer an, damit alle einen Überblick über die Gegebenheiten und Möglichkeiten des JuGS Gailhof bekamen.
Anschließend verteilte Florian sechs Stationsbeschreibungen für die Spiele. Das Material dafür hatte er zuvor bereits an den entsprechenden Stellen abgelegt.
Bei Station 1, dem „Team-Kran“ sollte ein Turm aus Holzstücken gebaut werden. Die einzelnen Bauteile in Quaderform waren mit einer Kerbe versehen. Ein Haken, der an einem Teller befestigt war und von den Kindern sternförmig an Seilen gehalten wurde, sollte dort eingehakt werden. So konnten die Holzstücke angehoben und zu einem Turm gebaut werden.
Die Kommunikation unter den einzelnen Teammitgliedern war dabei sehr wichtig. Es musste geklärt werden, wer hauptsächlich die Anweisungen gibt, welche Klötze (gerade oder schräg) zuerst gestapelt werden sollten und wie es gelingen konnte, dass sich das Holzstück in die passende Richtung dreht.
Ein Turm mit allen 8 Holzstücken wurde nur von 2 Gruppen geschafft. Dies sorgte natürlich für Euphorie und vor allem Freude beim Umschmeißen.
Bei Station 2 hieß es „Enten retten“! Ein kurzes graues Rohr mit vielen Löchern und einer Quietscheente darin stand auf der einen Seite des Spielfeldes. Auf der anderen Seite stand ein Eimer mit Wasser. Die Kinder bekamen die Aufgabe, die Ente aus dem Rohr zu befreien, in dem sie das Rohr mit Wasser füllen sollten, sodass die Ente am oberen Ende „heraus schwimmen“ kann. Da das Rohr mit sehr vielen Löchern versehen war, konnte es nicht funktionieren, einfach nur schnell das Wasser hinein zu kippen. Die Kids kamen auf die Idee, die Löcher mit den Fingern zu zuhalten, dies war natürlich der Sinn des Ganzen. Den Wassereimer in nächster Nähe zum Rohr zu positionieren war hingegen nicht erlaubt. Das Wasser musste mit Bechern geschöpft, über eine kurze Strecke getragen und dann in das Rohr geschüttet werden. So endete dieses Spiel bei den meisten Teilnehmern mit sehr nasser Kleidung, da die Kids, die die Löcher des Rohres zuhielten unweigerlich Duschen von den Wasserträgern bekamen. Diese waren allerdings bei den heißen Temperaturen sehr willkommen!
Die nächste Station 3 hieß „Murmelbahn“ bauen: Eine Murmelbahn sollte ausschließlich aus Naturmaterialien und zu findenden Gegenständen gebaut werden. Die Bahn musste mindestens 3 Meter lang sein, die Kugel sollte mindestens einmal nicht zu sehen sein (z.B. durch ein Tunnel rollen) und einmal die Bahn verlassen (z.B. über eine Sprungschanze). Zunächst erschien diese Aufgabe den meisten Gruppen als kaum möglich, denn eine Murmelbahn nur aus Stöcken und Ästen zu bauen ist wirklich nicht leicht. Aber glücklicherweise enthält ein Wald auch noch anderes Material. So konnten letztendlich vorhandene Schrägen und Treppen genutzt werden, um ein passendes Gefälle vorzugeben. Auch Steine, Äste, Laub und Tannenzapfen wurden eingesetzt, natürlich aber auch ebenso wie aus dem Büro gemopsten Blätter Papier und Pappen. Es war erstaunlich zu sehen wie viel Kreativität die Gruppen an Kindern und Jugendlichen entwickeln konnten, obwohl die Aufgabenbeschreibung zunächst für Verzweiflung sorgte.
An Station 4 galt es, eine Pipeline zu bauen. Die Teilnehmer bekamen Rinnen, die zu einer langen Bahn zusammen gehalten werden sollten. In die erste Rinne wurde ein Becher Wasser hineingeschüttet. Die Rinnen mussten so dicht aneinander gehalten werden, dass möglichst kein Tropfen verloren ging. So musste durch immer wieder neues Ansetzen der Rinnen von vorne nach hinten an den Schluss der Pipeline an einer Ziellinie möglichst dieselbe Menge an Wasser wieder in den Becher fließen, was aber keiner Gruppe so richtig gelang. Der Spaß stand dabei an vorderster Stelle!
Station 5 hieß, ein Traumschloss zu bauen. Zur Verfügung standen dünne Bambusstäbe und Gummis. Aus diesem Material sollten die Kinder ein Schloss bauen. Gefordert war laut Regelwerk, dass sowohl zwei Türme, ein Innenhof als auch ein eigenes Zimmer für jeden Bauherren hergestellt werden musste. Am Ende durfte das Foto mit den Erbauern im Schloss natürlich nicht fehlen.
Schließlich sollte bei Station 6 ein Team-Plakat erstellt werden. Es wurden große Plakate und viele bunte Stifte bereit gelegt, mit denen die Gruppen ihr eigenes Team-Plakat erstellen sollten. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt – es wurde gezeichnet, gemalt, geschrieben, verziert,…. Zunächst aber galt es, einen groben Plan zu entwickeln, wie das Plakat am Ende aussehen sollte und wie die Ideen überhaupt zu Papier gebracht werden können, da der dicke Edding nur mittels Schnüren geführt werden durfte, an deren Enden die Kids die Richtung der schreibenden/malenden Spitze vorgaben. Dies sorgte in vielen Gruppen zunächst für Diskussionen. Letztendlich sind aber wunderschöne, bunte Plakate entstanden, an denen in mühevoller Kleinarbeit und mit viel Liebe gearbeitet wurde. Einige Gruppen verzierten das Plakat mit den Anfangsbuchstaben ihrer Gruppenmitglieder oder auch mit den Symbolen ihrer Sponsoren (z.B. Teufel).
Am Abend, nach dem Essen waren alle ziemlich platt, aber dieser erste gemeinsame Tag mit den Spielen ließ erahnen, wie viel Spaß, Freude und Begeisterung die Kids hatten. Die Betreuer kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vor allem beim Lösen von Aufgaben wozu man eigentlich Hände braucht, zeigten die Kids mit den entsprechenden Handicaps, dass es auch ohne geht. So fanden die Teams zusammen und alle waren gespannt auf die nächsten Tage.
Autoren: Anne Sokoll & Arnold Jansen
Die Paddeltour
Mit dem KANU Wasser Wander Service eine Paddeltour auf der Leine und Ihme
Am Frühstückstisch war am Montag die allgemeine Aufregung groß. Es war nicht nur der erste Ausflug, für viele war es die erste Kanutour. Daher war es kein Wunder, dass die Kanutour das Gesprächsthema war …
„Wo fahren wir hin?“
“Was müssen wir mitnehmen?“
“Dürfen wir dort baden?“
„Wie lange sind wir unterwegs?“
Als Mittagsverpflegung gab es vom Küchenteam ein Lunchpaket, wir mussten nur noch unsere Proviantpäckchen mit selbstgeschmierten Wunschstullen oder Brötchen ergänzen.
Pünktlich nach dem Frühstück stand die Freiwillige Feuerwehr Wedemark mit ihren Personentransportfahrzeugen vor dem JuGS und brachte uns zum Startpunkt Limmer Schleuse (Hannover). Unser Fahrer zeigte und erzählte uns während der Fahrt wissenswertes über die umliegenden Orte und Sehenswürdigkeiten. Der Kanu-Treffpunkt lag ein wenig versteckt, nach etwas suchen erreichten wir den Einstiegspunkt und die dort bereits warteten Mitarbeiter des KANU Wasser Wander Service.
Nach dem wir uns mit Sonnenschutzmittel eingecremt haben, sammelten wir uns vor den bereitstehenden Kanus. Wir bekamen Sicherheitshinweise und wurden in die Handhabung der Kanus eingewiesen …
„Immer ruhig sitzen bleiben!“
„Nie im Kanu stehen!“
„Keine plötzlichen Bewegungen!“
„Wer auf der Rückbank im Kanu sitzt, führt das Kanu“ …
Die anschließende Aufteilung der Jugendcampteilnehmer auf die bereitstehenden Kanus war leichter gesagt als getan. Es musste einiges berücksichtigt werden …
„Wenn möglich pro Kanu zwei Erwachsene oder große Jugendliche vorne und hinten, damit die Balance und das sichere Führen gewährleistet sind“
„Die Einschränkung bzw. Behinderung musste berücksichtigt werden, zwei Kinder mit Armhandicap auf der selben Körperseite mussten versetzt sitzen oder in ein anderes Kanu umsteigen“
Natürlich gab es dann noch die Wünsche der Kinder, wer mit wem und warum in einem Kanu sitzen muss. Trotz der Vorlieben gab es zu unserer Überraschung kein Jammern, wenn man mit dem besten Freund/Freundin doch nicht fahren konnte. Die großen Jugendlichen haben ihre Funktion als Aufpasser und Führer eines Kanus ohne Murren angenommen.
Der KANU Wasser Wander Service hatte jedes Kanu mit einer wasserdichten Tonne ausgestattet. Gegenstände wie Kameras, Prothesenarme, Lunchpakete und Handys wurden in den Tonnen verstaut. Anschließen wurden die Kanus nach und nach vom Ufer in die Leine abgestoßen. Die Spannung und Begeisterung war groß! Alle Kanuteams haben mit mehr oder weniger Erfolg ihre Paddel-Zusammenarbeit ausprobiert. Es war sicherlich nicht nur unser Team, das die erste Etappe verdoppelt oder verdreifacht hat, bis wir unseren gemeinsamen Rhythmus fanden.
Die Teams waren bunt gemischt, es war mehr oder weniger, eher weniger, Paddel-Erfahrung vorhanden. Die insgesamt zehn Kanus verteilten sich relativ schnell auf der Leine. Die ehrgeizigen Teams paddelten mit hoher Geschwindigkeit los und machten aus der Kanutour einen Wettbewerb. Andere Teams waren gemütlicher unterwegs und genossen die wunderschöne Natur. Wir haben einige Wasservögeln, kleine Fische und Libellen beobachten können … und natürlich Wespen, die uns täglich störten.
Während unserer Paddeltour strahlte die Sonne aus einem wolkenfreien Himmel. In der Hitze, umrahmt vom Wasser und einem großen Paddel in der Hand – was war unausweichlich? Natürlich eine Wasserschlacht per Paddel!
Wir mussten den Spaß sogar ein wenig bremsen, damit es nicht gefährlich wackelig im Kanu wurde. Der eine oder andere hat aber durchaus eine erfrischende Dusche abbekommen, was in der Hitze gar nicht so unwillkommen war.
Als wir das Zielufer erreichten, waren wir durch die Hitze und das Paddeln alle erledigt, aber zufrieden. Animiert durch eine Schwimmerin gingen ein paar Betreuer und Kids in die Leine zum Abkühlen. Der Rest der Truppe „verputzte“ die letzten Kekse und genoss die Sonne.
Nach der Erholungspause bestiegen wir die Feuerwehrfahrzeuge und es ging zurück nach Gailhof. Auf dem Rückweg wurde viel gedöst und wenig geplaudert – das Brummen der Fahrzeuge haben die meisten von uns in den Schlaf gelullt. Zurück im JuGS war die allgemeine Stimmung immer noch ermüdet und ruhig. Bis zum Abendbrot haben die meisten Kids und Erwachsenen ihre Zimmer nicht mehr verlassen.
Bis zum Abendbrot waren die Kräfte wieder gesammelt (bei den Kids allerdings mehr als bei den Erwachsenen!). In der freien Zeit nach dem Essen waren die Kids aktiver als eh und je und haben die neuen Freundschaften vertieft. Es wurde Fußball gespielt, eine Gruppe hat eine Murmelbahn vom Vortag weiterentwickelt und ein paar Kids saßen einfach nur zusammen. Kaum zu glauben das die Kids sich erst am Vortag kennengelernt haben und jetzt schon so gut miteinander klar kamen.
Autor: Janita Toivanen
Mit Anpfiff ins Leben in den Klettergarten
SeaTree Abenteuerpark – der Kletterspaß am Steinhuder Meer! Er umfasst 27 Kletterstationen in drei Schwierigkeitsstufen. Gut gesichert in schwindelerregender Höhe Grenzen überwinden.
Tief tauchen könnte man nicht im größten See in Nordwestdeutschland, dessen tiefste Stelle nur ca. 2,90 Meter misst. Umso höher hinauf ging es dafür am Dienstag, dem sehr heißen 4. August 2015.
Am Rand des Steinhuder Meers liegt der Hochseilgarten SeaTree und lockt die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Jugendcamps vom BMAB e.V. Ihre Grenzen wollen sie testen und verschieben, die Kinder und Jugendlichen, die nach einer Amputation oder mit einer Gließmaßenfehlbildung an dem Camp teilnahmen, das zum ersten Mal in Deutschland stattfand.
Diana Schütz, Projektkoordinatorin von „Bewegungsförderung für Amputierte“ und als Gruppenleiterin mit dabei, staunte nicht schlecht, als sie die Herausforderungen sah, die der blaue Parcours mit seinen sieben Stationen zu bieten hatte. Bis zu zwölf Meter geht es hoch. Der Hochseilgarten ist so angelegt, dass die Bäume keinen Schaden nahmen. Drei Parcours gibt es insgesamt, der blaue ist davon der einfachste – aber dennoch eine Herausforderung. Es braucht Mut und vor allem Ideen, wie man mit seinem Handicap die einzelnen Stationen schaffen kann.
In der Gruppe herrscht große Solidarität. Lukas und Diana benutzen zum Beispiel baugleiche Kniegelenke. Sie sehen sich gemeinsam die Hindernisse an und machen einen Plan, wie sie diese am besten überwinden könnten. Und dann ging es los.
Lukas fand den Klettertag toll. Die Herausforderungen an seinen Gleichgewichtssinn, seine Kletterfähigkeit und auch an den Umgang mit seiner Prothese gefiehl ihm. Gerne würde er noch schwierigere Strecken austesten, so begeistert war er. Mit leuchtenden Augen stellte Lukas fest „Das Beste war das Abseilen nach dem Klettern. Sich aus 10 m Höhe in die Tiefe am Seil gleiten zu lassen war echt cool!“ Lukas hat das Klettern so gut gefallen, dass er eine Kletterhalle in seiner Nähe suchen wird. Es sah so aus, als habe Lukas ein neues Hobby gefunden.
Katja war zu Beginn skeptisch. Ob das mit einer Prothese wirklich klappen kann? Umso größer war dann die Überraschung, dass es so viel Spaß macht. Katja wollte gar nicht mehr aufhören, soviel Vergnügen bereitet ihr das Klettern. Sie findet „Gleich der erste Parcours sieht ziemlich knifflig aus!“ Doch den schafft sie mit einer Leichtigkeit, die sie nie für möglich gehalten hätte. Sie strahlt: „Es war fantastisch!“ Selbst die Tatsache, dass sie beim zweiten Parcours ihre Prothese verliert, konnte die Freude an diesem Tag nicht schmälern. Katja weiß jetzt: „Ich kann mit Prothese alles schaffen, wenn ich es nur will.“
Im Hochseilgarten stehen an diesem Tag fünf Betreuerinnen und Betreuer für die Gruppe zur Verfügung. Darunter auch Kerstin Gutsche. Sie ist sich sicher, dass es ihren Kollegen und Kolleginnen genau so viel Spaß gemacht hat wie ihr. Sie sagt bewundernd: „Das sind alles Kämpfernaturen. Anders als bei Schulklassen haben sich alle der Herausforderung gestellt.“ So viel wie an diesem Tag klettert Kerstin sonst nicht mit. Sie stellt fest: „Die gegenseitige Motivation der Kinder und Jugendlichen hat mich tief beeindruckt.“ Und fügt lachend an: „Gerne bin ich im kommenden Sommer wieder dabei!“
Diana Schütz freut sich über die Begeisterung der jungen Camp-Teilnehmer. Bei aller Unterschiedlichkeit der Kinder und Jugendlichen – und auch ihrer Handicaps – wird der Parcours von jedem Einzelnen auf individuelle Weise überwunden. Diana staunt: „Ich weiß immer noch nicht wie es manche geschafft haben.“
Für den Transport zum Hochseilgarten und zurück ins Camp sorgt die Freiwillige Feuerwehr aus Brelingen, das sei hier dankend erwähnt. Als sehr gut erweist sich, dass gegen den großen Hunger nach dem Klettern in weiser Voraussicht der Pizzateig schon vorbereitet ist. Während geklettert wird kann der Teig gehen und wird so besonders fluffig und lecker. Beim Schnippeln des Belags geht es dann richtig um die Wette, und schnell sind die Pizzen im Ofen und fertig. Luca ist von dem Tag so erfüllt, dass er für Diana Schütz ein Teigherz formt.
Am Ende des Tages, der durch die Unterstützung von Anpfiff ins Leben e.V. ermöglicht wurde, tragen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Lächeln im Gesicht. Auch der ordentliche Muskelkater der auf das Klettern folgt, schmälert nicht den Stolz und die Freude daran, den Parcours an diesem unvergesslichen Tag überwunden zu haben.
Autor:
Stephanie Riechwald
„Bewegungsförderung für Amputierte“
Ein Tag im Spassbad Wedemark
Auch dieser Tag erwartete uns mit einer traumhaften Sommertemperatur und wunderbarem Sonnenschein, so dass wir alle nach dem Frühstück voller Vorfreude auf das kühle Nass schnell unsere Lunchpakete packten.
Um kurz nach 9.00 Uhr ging es los – die meisten Kinder und Jugendlichen haben sich mit Betreuern zu Fuß auf den ca. 2 Kilometer langen Weg gemacht. Schon beim Eintritt in das Spassbad Wedemark in Mellendorf bekamen alle Kinder ein gutes Gefühl in dieser Gruppe den Tag zu verbringen und nicht allein in ein Schwimmbad gehen zu müssen. Gemeinsam sind wir stark – und so steigerte sich die Vorfreude und Aufregung von Minute zu Minute.
So unterschiedlich Menschen eben sind: kaum war die Kleidung ausgezogen, stürmten die einen so schnell wie möglich ins Wasser, andere ließen sich besonnener darauf ein.
Geboten wurde an diesem Tag so einiges. Drei Sportler/in vom Behindertensportverband Niedersachsen unterstützten die Kids fachlich in Sachen Schwimmen üben und Ängste vor dem Wasser nehmen – die großen Schwimmnudeln waren dafür ein Highlight im Wasser.
Ein besonderer Reiz für viele Kids war das interessante Tauchangebot. Der Tauchlehrer für Handicap-Tauchen Henning Fahrenholz kam aus Teneriffa angereist, um mit seinem Team den Kindern und Jugendlichen ein „echtes“ Tauchen zu ermöglichen. So wurde jeder mit Taucherbrille, Atemgerät und Flossen ausgestattet und jeweils zwei Kinder konnten ca. 30 Minuten die „Unterwasserwelt des Schwimmbeckens“ erkunden. Als Unterwasser-Highlight wurde Unterwasserfrisbee miteinander gespielt. Das war ein sehr aufregender Spaß für alle!
Natürlich wurde an diesem Tag ausgelassen getobt, vom Beckenrand und den Startblöcken gesprungen, auch der 3 Meterturm wurde bezwungen … mit und ohne Prothese.
Im Strudelbad wurden Runden gedreht und Unterwasserkämpfe ausgefochten.
Dieser Tag war einfach wunderbar ausgefüllt – jeder konnte für sich entscheiden was ihm wann gefällt – frei nach dem Motto: alles ist möglich!
Auch außerhalb des Wassers auf der Wiese wurde vieles geboten wie Handball, Fußball, Federball… Zwischendurch suchten sich die einen oder anderen auch immer wieder Ruhezeiten um die geliebten Harry-Potter-Bücher zu lesen, zu chillen und sich eine kleine Stärkung, wie zum Beispiel mit verlockenden Pommes Frites, zu gönnen.
Nach diesem wunderbaren Badespaß machten wir uns wieder auf den Heimweg und viele Kinder und Jugendliche schafften auch den langen Rückweg tapfer zu Fuß in der Vorfreude auf ein leckeres deftiges Abendessen.
Autoren: Petra und Andreas Rulitschka
Der Geländentag
8.000 Quadratmeter laden zu vielen Aktivitäten ein
Am Donnerstag fand der JuGS-Geländetag statt. Das Wetter war wie die letzten Tage auch, traumhaft, keine Wolke am Himmel und von den Temperaturen waren bis zu 34 Grad gemeldet. Also cremten wir uns alle schön ein, denn einen Sonnenbrand wollten wir alle vermeiden, die Caps schützten uns vor einem Sonnenstich. Damit jedes Kind und jeder Betreuer auch an den jeweiligen Stationen was trinken konnte, wurden an jeder Station Getränke und Becher hingestellt. Die Auswahl an Stationen war für die Kinder eine Herausforderung, der sie sich gerne stellten und es gar nicht abwarten konnten, anzufangen. Da gab es die Kletterwand „Face to Face“, den Traktor mit dem man fahren konnte und die Freiwillige Feuerwehr mit wasserführenden Armaturen aus verschiedenen Kupplungen, Übergangsstücke und Verteiler … eine echte Herausforderung für technikbegeisterte Kinder. Kisten klettern, Reiten, Golf, Bogenschießen und mit einem Schaufelbagger Wasser in einen Bottich umfüllen.
Gedanken kreisten herum, ob die Betreuer es wohl auch noch schaffen würde, das eine oder andere auch mal auszuprobieren. Die Kinder unserer Gruppe verstreuten sich über das Gelände und gaben sich ihren Aktivitäten hin.
Janita unterstützte Florian (vom Team Jugendarbeit der Region Hannover), der uns in den Ablauf des Kistenkletterns einführte. Gewinnt die Schwerkraft die Oberhand, löst sich das Bauwerk in fliegende Getränkekisten auf. Gefragt sind ein Gefühl für die eigene Körperbalance, Mut etwas Neues auszuprobieren und das Vertrauen an das Team, die die Sicherung übernahm … Selbsterfahrung pur. An erster Stelle stand allerdings die Sicherheit: alle Kinder mussten einen Sicherheitsgurt anlegen und einen Helm nach sorgfältiger Anweisung aufsetzen.
Nachdem der jeweilige Kletterer am Sicherheitsseil angeschlossen war, konnte er mit dem Klettern loslegen. Die Aufgabe bestand darin, sich auf eine leere Wasserkiste zu stellen, die Beine an den Seitenöffnungen gestützt. Wenn die Balance gefunden war, reichte das Kistenteam ihm die nächste Kiste – zunächst per Hand aber bei größeren Höhen mit Hilfe eines Seils. Währenddessen sorgte das Sicherungsteam dafür, dass das Sicherungsseil immer die richtige Spannung hatte. Der Schwierigkeitsgrad des Kletterns wuchs mit der Zahl der Kisten. Je höher der Kistenberg wuchs, desto instabiler wurde er. Stündlich wurden die Rekorde gebrochen, von 8 bis 11 bis letztendlich 17 Kisten! Das Schöne war, dass die (unausgesprochene aber jedoch existierende) Komparation immer eine humoristische und gutwillige Note beibehielt. Alle mutigen Teilnehmer/innen wurden aufrichtig ermutigt und bejubelt.
In manchen Fällen – wie wir sie jeden Tag im Camp erlebt haben – mussten wir kreativ sein. Wie kann ein doppelseitig beinamputierter Junge klettern? Oder wie klappt das Höhersteigen mit einer Oberschenkelprothese und einem kurzen Stumpf? Aber positiv eingestellt und kreativ wie wir alle waren, lautete die Frage nie ob es geht, sondern immer wie es geht. So wurde flink die hinderliche Oberschenkelprothese fallen gelassen und statt einem mit zwei Kistentürmen nebeneinander geklettert. So wurde das Gerüst stabiler; oder der doppelseitig amputierte Junge wurde vom Sicherungsteam je eine Etage höher gezogen, nachdem er die Kiste aufgelegt hatte.
Die Begeisterung und Erfolgsfreude der Kinder und Jugendliche war deutlich spürbar! Es war sehr spannend zu beobachten, in welch unglaubliche Höhen die Kletterer stiegen und wie lange sie der Instabilität des Turmes standhalten konnten. Wenn die Kisten dann auf einmal krachend herunterfielen, war der Spaß noch nicht vorbei: Die Höhensteiger durften sich beim Fliegen ausprobieren! Sie wurden vom Sicherungsteam in der Höhe gehalten und von einem der großen Jugendlichen hin- und hergeschoben wie in einer riesigen Schaukel… Bei dieser Station zeigte sich wie so oft im Camp der Spaß, den die Kinder und Jugendlichen miteinander hatten, die Bereitschaft als Team zu arbeiten und einander zu helfen, sowie die Fähigkeit an der Freude des anderen teilzunehmen.
Catrin begleitete Elias weiter auf seinem Aktivitäten Pfad, zur Feuerwehr mit den Feuerwehrarmaturen, wo ihn die Technik begeisterte, ihm aber die Teile viel zu schwer waren. Vielen Dank an die Freiwillige Feuerwehr für ihren Einsatz.
Da war das Fahren mit dem Traktor doch so mehr nach dem Geschmack von Elias. Mit Begeisterung konnte er nicht schnell genug fahren und wer ihm in den Weg kam, musste sich sputen um ihm auszuweichen. Vielen Dank für die Bereitstellung des Traktors durch Oliver Bohm von der Freiwilligen Feuerwehr Brelingen.
Greta und Elise, die alles zusammen machten, konnte man mehrmals an der Kletterwand bewundern. Die beiden kletterten zusammen, konnten sich sehen und unterhalten und gemeinsam waren sie stark. Eine wunderbare schöne Mädchenfreundschaft. Vielen Dank für den Auf- und Abbau sowie der Betreuung der Kids an der Kletterwand FACE-TO-FACE an die Roschers vom Turn-Club Bissendorf.
Das Bogenschießen ist eine der ältesten Jagdformen der Menschheit und durch Ruhe und Konzentration erlangt man einen gleichbleibenden Schussablauf. Der Bogen ist elastisch und wird mit einer Bogensehne gespannt. Durch Anspannen der Sehne wirkt der Bogen wie eine Feder und es wird potentielle Energie aufgebaut, die sich beim Lösen der Sehne als kinetische Energie des Pfeils frei setzt. Für einen Jungen mit Armprothese gar nicht so leicht. Also wurde es dann ohne versucht. Man sieht es dem Henry richtig an, wie er sich konzentriert, zuhört und versucht den Bogen zu spannen. Der Ehrgeiz war ja da, zumindest die Scheibe zu treffen. Und Treffer, super gemacht … Parallel wurde neben dem Bogenschießen von den Akteuren des „Erlebnis- und Abenteuerhofes Borstel“ Blasrohrschießen angeboten.
Ein weiterer Höhepunkt des JuGS-Geländetags war die Ankunft von sieben Pferden und Ponys! Die tüchtigen Vierbeiner samt Reiterinnen hatten die Reise vom naheliegenden Dorf Bissendorf auf sich aufgenommen, um unseren Kids die Freude am Reiten und Voltigieren zu ermöglichen. Zahlreiche Kinder und Jugendliche haben die Gelegenheit genutzt und sind kreuz und quer über das Gelände auf den Tieren spaziert – geführt von den Helferinnen des Reitvereins „Bissendorfer Hobbits“.
Eines der Pferde hatte eine besondere Aufgabe, es trug Kinder und Jugendliche die das Voltigieren ausprobierten (turnerische und akrobatische Übungen auf dem Rücken von Pferden die im Kreis geführt werden). Geleitet wurde diese Aktion von unserer Gruppenleiterin Anne Sokoll. Es war schön und spannend anzusehen und hat einigen der Jugendlichen den Reiz gegeben, diese Sportart weiter zu betreiben! Unser großes Dankeschön gilt der Tierärztin und Besitzerin der Tiere Uta Döpke, die uns die zuverlässigen Ponys und Pferde zur Verfügung gestellt hat!
An der Schaufelbaggerstation, bereitgestellt von Hendrik Schliep (Freiwillige Feuerwehr), durften die Jugendcampteilnehmer sich auf einem Baggersitz setzen und die Steuerung der großen Schaufel betätigen. Das Ziel war, Wasser mit der Baggerschaufel von einem großen Bottich in einen kleinen Bottich umfüllen, der Schweregrad wurde durch eine 180 Drehung erhöht. Eine Aufgabe die Spaß bereitet, aber gar nicht so einfach war!“
Als letzte Station bot der Gruppenleiter Philipp Häberle Golf zum Reinschnuppern an.
Irgendwann ist auch der schönste Tag zu Ende. Klettern, Golfen, Reiten, technische Herausforderungen, Bogen- und Blasrohrschießen … Herausforderungen an jeder einzelnen Station. Die Kinder und auch die Betreuer waren geschafft, es war eine Freude diesen Tag mitzuerleben.
Doch was passierte dann?
Ein Auto mit Anhänger fuhr auf die Wiese, abgedeckte Kisten wurden abgeladen und der Anhänger wurde abgestellt, Der Anhänger wurde aufgemacht und auf einmal ertönte das Kommando „Wasserbomben marsch!“. Die Betreuer bombardierten die Kids mit Wasserbomben, zuerst waren die Kids verblüfft und wussten nicht wie sie sich wehrten sollten, bis sie die abgedeckten Kisten mit ihren Wasserbomben entdeckten. Während die Kinder entdeckt, gespielt, gelacht und aktiv waren, haben Andreas und Petra Rulitschka still und heimlich während des ganzen Tages Wasserbomben gefüllt.
Und nun ging es los, jeder gegen jeden, Erwachsene, Kinder, Jugendliche, ein Gekreische, ein Gejuchzte, Lachen, „oh ist das kalt“, es war ein Spaß ohne gleichen. Die Erwachsenen sowie die Kids konnten nicht genug bekommen, es war auch eine schöne Abkühlung an diesem heißen Tag. Als die Wasserbomben verschossen waren, wurde der Wasserschlauch ausgerollt und wer Glück hatte, konnte diesen erwischen.
Irgendwann zerlief sich alles, die Kinder und wir gingen auf unsere Zimmer, zogen uns trockene Kleidung an und lächelten beim Umziehen vielleicht dabei, war das ein Spaß……..
Autoren: Catrin Körner & Janita Toivanen
Der Sporttag
Der Sporttag war leider schon der letzte komplette Tag, aber dafür wurde es noch einmal richtig gut.
Der Tag begann wie jeder Tag um acht Uhr mit dem Frühstück. Einziger Unterschied war nur, dass es dann ziemlich zügig weiter ging zum Sportgelände des Schulzentrums Mellendorf, wo denn ganzen Tag über das Programm durchgeführt werden sollte. Das Gelände umfasste die Wedemark-Sporthalle und das Wedemark-Stadion (Sportplatz) inklusive Tartanbahn sowie einer kleinen Tribüne. Auf dieser Tribüne bauten die aus ganz Deutschland angereisten Hilfsmittelhersteller Össur Deutschland, Otto Bock HealthCare, Freedom Innovations, Wilhelm Julius TEUFEL und endolite Deutschland ihre Stände auf. Auch ein Verpflegungsstand wurde auf der Tribüne eingerichtet.
Der Sportplatz lag etwas tiefer gelegen in einer Senke, in der Sporthalle waren mehrere Stationen aufgebaut. Die Gruppen wurden an diesem Tag nicht nach Alter aufgeteilt wie sonst immer, sondern nach Art der Behinderung. Diese Aufteilung wurde schon vor dem Camp von der Campleitung durchgeführt, auch der Ablaufplan des Tages wurde im Vorfeld ausgearbeitet.
Sobald eine Gruppe komplett war, konnte sie zu ihrer ersten Station gehen, jede Station dauerte circa eine Stunde. Es gab verschiedene Sportarten an diesem Tag.
Sitzvolleyball
Für diese Station waren ein Trainer vom TSV Bayer 04 Leverkusen und ein Spieler der deutschen Nationalmannschaft da. Man begann mit einem Einführungsspiel, das allerdings ein paar Elemente des richtigen Sports enthielt. Die Gruppe wurde aufgeteilt in zwei Teams. Es wurden zwei Kästen ungefähr 12 Meter voneinander aufgestellt. Dann musste man versuchen mit seinem Team einen Volleyball auf den Kasten des Gegners zu bekommen. Danach hat man sich mit einem Partner eingespielt, erst ohne und dann mit Netz. Zum Abschluss wurden dann Duelle ausgetragen.
Badminton
Der Begriff Badminton wird oft fälschlicherweise mit dem Freizeitspiel Federball gleichgesetzt, das im Gegensatz zu Badminton möglichst lange Ballwechsel zum Ziel hat, während Badminton ein Wettkampfsport ist und nach festen Regeln gespielt wird. Das Badminton ein forderndes und schnelles Hallenspiel ist, wurde uns allen sehr schnell klar. Für Beinamputierte und Kids mit doppelseitigen Armdefekten, eine echte Herausforderung.
Rollstuhlbasketball
Rollstuhlbasketball ist eine der bekanntesten, populärsten Sportarten der paralympischen Spiele. Athletik, Kampfgeist, ein perfekter Umgang mit dem Ball und dem Rollstuhl als Sportgerät machen die Faszination dieses Sports aus. Von außen sieht es so leicht aus, dass Aufnehmen und Führen des Balles und das Lenken des Sportrollstuhles. Weit gefehlt, die Koordination zwischen fahren, lenken und werfen des Balls verlangt so einiges ab. In die richtige Richtung fahren und dabei noch den Basketball kontrollieren, gar nicht so einfach.
Gehschule für Beinamputierte
Die letzte Hallenstation war die Gehschule. Das hört sich nicht sonderlich anstrengend an, allerdings wurde man hier stark gefordert! Zuerst musste jedes Gruppenmitglied ganz normal laufen und wurde dabei von vorne, hinten und der Seite gefilmt. Danach haben sich alle die Aufnahmen angeschaut und es wurde aufgezeigt was am Gangbild verbessert werden konnte. Anschließend wurden mehrere Gehschulübungen gezeigt und nachgemacht. Dabei wurde auf die Schrittlänge, der Einsatz der Arme beim Laufen und auf die Schrittgeschwindigkeit geachtet. Bei einer weiteren Übung mussten die Kids mit Beinprothese, auf den Schlag einer Trommel achten und die Ferse des Fußes aufsetzen. Dadurch wurde der Gang rhythmischer und harmonischer. Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur, also unterer Rücken und untere Bauchmuskeln, rundeten die Gangschulung ab.
Para-Taekwondo
Auf dem Rasen des Schulsportplatzes hatten wir die Chance in diese Kampfkunst hineinzuschnuppern. Die drei Silben des Namens stehen für Fußtechnik (Tae),Handtechnik (Kwon) und Weg (Do). Taekwondo ist sehr auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt. Ein Taekwondo-Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung und Disziplinierung des Geistes. Eine Delegation von Para-Taekwondo-Kämpfern um César Valentim aus Wien brachte uns diese Sportart näher. Beim Para-Taekwando wurden mit uns verschiedenste Übungen durchgeführt. Dazu gehörten Kicks und Punches gegen Schaumstoff.
Testen von Sportprothesenpassteilen
Die Hilfsmittelhersteller waren alle mit mehreren Technikern angereist, die sich alle gut um die Kinder und Jugendlichen gekümmert haben. Einige Kinder und Jugendliche sind an diesem Tag das allererste Mal in ihrem Leben gerannt! Sobald ein Sportpassteil montiert war, haben wir mit Trainern und Sportlern des TSV Bayer 04 Leverkusen verschiedene Laufübungen absolviert. Für das Testen der Passteile braucht man mehr Zeit, vor allem in Verbindung mit den Laufübungen. Anstatt eine Stunde wurden zwei Stunden eingeplant.
Müde und erschöpft, aber zufrieden
Nachmittags ging es dann Etappenweise zurück zur Unterkunft. Dort angekommen hieß es aber noch nicht duschen, sondern das längst fällige Gruppenfoto stand noch an.
Danach ging es unter die wohl verdiente Dusche. Das war auch echt nötig, denn die Sonne hatte noch einmal alles gegeben und es ordentlich warm werden lassen. Danach ging es dann sozusagen fließend in den Grillabend über. Bevor das Grillfleisch und die Würstchen fertig waren, kam es schon zu lockeren Gesprächen zwischen Teilnehmern, Betreuern und Gästen, die für diesen Abschlussabend eingeladen waren. Unter den Gästen waren unter anderem dabei der Bürgermeister der Gemeinde Wedemark Helge Zychlinski und unser Sponsor-Apotheker Simon Klibisch. Der Tag hatte uns einiges abverlangt, deshalb war die Freude über das fertige Grillfleisch umso größer und wir konnten unsere Energiereserven wieder auffüllen. An dieser Stelle ein „dickes Dankeschön“ an Klaus Herold von der Firma medi, der diesen Abend teilgesponsert hat.
Das Highlight des Abends war dann die Beamer-Show, die am Nachmittag von unserem Fotografen Daniel und einem Betreuer zusammengestellt wurde. Die Beamer-Leinwand hatte. Andreas Rulitschka zur Verfügung gestellt.
Es waren schon sehr bewegende Bilder dabei, dass Jugendcamp noch einmal rückblickend mit all seinen Aktionen und Momenten durchlaufen zusehen … und so langsam wurde allen klar, dass das Jugendcamp zu Ende war.
Die Nachtruhe wurde für diesen Abend von 22 Uhr auf 24 Uhr verlängert und wir gingen alle müde und erschöpft, aber zufrieden, nach diesem Sporttag ins Bett.
Autor: Felix Jacob
Das Jugendcamp aus der Sicht eines Betreuers
In der ersten Augustwoche 2015 wurde zum ersten Mal in Deutschland ein Jugendcamp für Kinder und Jugendliche mit Amputationen und Gliedmaßenfehlbildungen vom BMAB organisiert. Die Jugendcampteilnehmer waren eine bunte und lebensfrohe Truppe aus 8 bis 17 jährigen Kinder und Jugendlichen. Das Betreuerteam war eine sich ergänzende Kombination von Erwachsenen verschiedenen Alters, größtenteils selbst Prothesenträger, die viel Spaß miteinander und mit den Kids hatten.
Der Tagesablauf im Camp bestand aus verschiedenen sportlichen Aktivitäten, wozu wir oft Tagesausflüge in die Region Hannover unternahmen. Die meisten Kinder und Jugendlichen hatten erstmals die Möglichkeit Sportangebote wie Kanu fahren, Tauchen, Klettern im Hochseilgarten oder an einer Kletterwand, Reiten und Voltigieren auszuprobieren.
Die Hauptziele des Jugendcamps, das Stärken des Selbstbewusstseins sowie der sozialen Kompetenzen und die Akzeptanz der Jugendlichen untereinander, wurden in der Ausschreibung folgendermaßen beschrieben:
„Unsere Aktivitäten sind darauf ausgerichtet, dass die Kinder und Jugendlichen mit Spaß und Freude in der Gemeinschaft entdecken, welche Möglichkeiten sie auch mit Behinderung haben. Die körperlichen und sportlichen Aktivitäten fördern und schulen die Beweglichkeit, tragen zum Abbau von – auch der eigenen – Vorurteilen bei, definieren das Selbstbild und fördern das Selbstbewusstsein. In der Gemeinschaft mit den anderen Kindern und Jugendlichen werden Akzeptanz, Toleranz und Kooperation gefördert und gestärkt. Gegenseitige Hilfe und Unterstützung werden selbstverständlich – und vielleicht können wir so in einem gewissen Rahmen dazu beitragen, die allgemeine soziale Distanz etwas abzubauen.“
Die gesetzten Ziele mussten keineswegs Theorie bleiben; die Ziele wurden von allen Teilnehmern erreicht. Durch die herausfordernden sportlichen Aktivitäten haben viele der Kinder und Jugendliche ihre eigenen (oft nur gedachten) Grenzen überschritten. Wäre ein doppelseitig amputierter Junge von selbst auf die Idee gekommen, dass er in der Lage ist im Hochseilgarten vom Baum zu Baum zu klettert? Doch durch viel Kreativität und ein wenig Unterstützung war dies möglich.
Ein weiterer bewegender Moment war, als eine 16Jährige ein Sportkniegelenk unter ihren Oberschenkelprothesenschaft montiert bekam – und zum ersten Mal in ihrem Leben gelaufen ist! Die Freude und Begeisterung war deutlich spürbar.
Die Kids waren nach Alter und Geschlecht in Mehrbettzimmern untergebracht. Tagsüber gab es feste Gruppen, die nach Alter eingeteilt von zwei Gruppenleitern bzw. Betreuern geführt wurden. Regelmäßige Gruppentreffen mit einem abschließenden Rückblick rundeten den jeweiligen Tag ab. In allen Gruppen herrschte eine außergewöhnliche Offenheit und Vertrautheit.
In unserer Gruppe waren die Jüngsten des Jugendcamps (Betreuer Janita & Catrin). Es war überraschend und bewegend zugleich, wie die acht- bis elfjährigen Kinder von allein tiefgründige Themen diskutiert haben …
… wie sehen andere Kinder meine Behinderung in der Schule?
… wie reagieren andere Kinder darauf und welche Art und Weise gefällt mir, welche nicht?
Mit Abschluss der jeweiligen Tagesaktion gab es keine weiteren Vorgaben, die Kids sollten genug Zeit und Raum haben, um sich ungezwungen auszutauschen. Sie haben ihre Hilfsmittel verglichen, die Outdoor-Spiele und die angebotenen Indoor-Möglichkeiten genutzt und vieles mehr.
Die angebotenen Aktivitäten des jeweiligen Tages waren nicht das Zentrum des Tages, es war viel mehr die reine Anwesenheit von so vielen anderen Kindern und Jugendlichen in ähnlicher Situation. Das Austesten und Erreichen der selbst gesteckten Ziele, das Spielen und die Späße untereinander. Viele der Campteilnehmer haben erzählt, dass sie zum ersten Mal andere Kinder mit einer Prothese oder ähnlichen Behinderungen kennenlernten.
Im Camp kam gab es auch zu kuriosen Situationen. Beim Fußballspielen zerbrach der Prothesenfuß von Marinus, kurzerhand holte Philipp eine Schubkarre, Marinus samt defektem Prothesenfuß wurde aufgeladen und es ging ab Richtung Jugendcampbüro. Unser Fotograf war zur richtigen Zeit am richtigen Platz, diese Situation konnte für die Nachwelt festgehalten werden. Jetzt musste unser Orthopädietechnikmeister Andreas Rulitschka ran. An dieser Stelle vielen Dank an Andreas und Petra Rulitschka, dass sie als Betreuer (und Orthopädietechniker) beim Jugendcamp dabei waren. Wir hoffen alle dass sie 2016 wieder dabei sind.
Ein sich abwechselndes Publikum aus Jugendcampteilnehmern und Betreuern eilen herbei, um sich den Wirbel um Marinus anzuschauen. Das Schönste war, dass alle dabei so herzlich und ausgelassen lachten, einschließlich Marinus und Andreas.
Es waren die vielen kleinen Höhepunkte; dass man gemeinsam über die Prothesen, Hilfsmittel, die sich ergebenen Situationen und Alltagsschwierigkeiten lachen konnte. Eine Art von Natürlichkeit und Bodenständigkeit war da, dass mich sowohl bei den Kids, als auch bei den Prothesenträgern unter den Betreuern so beeindruckt hat.
Dadurch herrschte eine allgemeine heitere und teilweise euphorische Atmosphäre, dass kein Teilnehmer des Jugendcamps seine Behinderung verstecken musste (warum auch), dass jeder sich selbst sein durfte und so angenommen wurde, mit allen seinen Stärken und Schwächen. Ich glaube dass gerade diese Momente bei den Kindern, Jugendlichen und Betreuern positiv in Erinnerung bleiben werden.
Feedbacks
„In Simons und unserem Namen möchten wir uns noch für das toll organisierte Camp und die vielen Erfahrungen die Simon dort gemacht hat bedanken. Der Austausch mit Kindern und Erwachsenen ist auch für Simon sehr hilfreich gewesen. Eine sehr gelungene Veranstaltung.“
„Die Woche war einfach nur „geil“!!!! Vielen Dank dafür noch mal!!!!!!!!! Wenn es irgendwie geht bin ich nächstes Jahr wieder dabei!! Vielen Dank noch einmal für alles!!! Marinus“
„Ich wollte mich ganz herzlich für die tolle Betreuung und die hervorragende Organisation des Camps bedanken. Obwohl Luc mit Heimweh zu kämpfen hatte, war es eine tolle Zeit für ihn! Er hat begeistert von vielen Aktionen erzählt. Falls das Camp nächstes Jahr noch mal stattfin- det, ist er gerne mit dabei!“
„Es ist mir ein großes Bedürfnis Ihnen und allen anderen Organisatoren des Camps und den Betreuern ganz herzlich für die wunderschönen Tage, die Nastja dort verbringen konnte, zu danken. Sie kam mit soviel Freude und Begeisterung zurück, dass sie nicht aufhören konnte zu erzählen. Jeder Tag wurde von ihr im Einzelnen genau beschrieben. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, was alles mit den Kindern und Jugendlichen unternommen wurde, wie sie sich austesten konnten. Ich kann verstehen, dass sie gerne länger geblieben wären. Für Nastja war es das erste Mal, dass sie alleine unterwegs war und auch das hat sie genossen, sich mit Gleichaltrigen auszutauschen. Sie nimmt viele neue Erfahrungen mit in ihre Heimat. Sie hat heute eine lange Mail nach Hause geschrieben. Ich danke Ihnen für die Möglichkeit der Teilnahme von Nastja. Auch sie lässt noch einmal herzlich grüßen und sagt danke für alles, was ermöglicht wurde. Mein Dank gilt auch den Sponsoren, die das Camp finanziell ermöglichten.“
„Ich möchte mich bei Ihnen und dem ganzen Betreuerteam für die Organisation und Durchführung des Camps bedanken. Paul war total begeistert vom Lager und will im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder teilnehmen (wenn das möglich ist). Danke auch noch mal für die „Sonderbehandlung“ als er zwischenzeitlich einen Tag etwas „geschwächelt“ hat.“
„Ich möchte mich für die Woche bei Ihnen recht herzlichen bedanken. Tim hat es sehr gut bei Ihnen und Ihrem Team gefallen und hörte gar nicht mehr auf zu erzählen, was für Tim sehr untypisch gewesen ist, denn er war sonst immer einer der sehr zurückhalten war. Auch bei der Betreuerin Janita möchte ich mich für die Betreuung seit der Fahrt und auch die ganze Woche, sowie der Wiederbringung der Kinder trotz der Handicaps bedanken. Tim war so begeistert, dass er sich vorstellen kann und möchte wenn es ein 2016 bei Ihnen gibt, wieder mitzumachen.“
„… erst einmal möchte ich mich bei Ihnen für die wunderschöne Woche, die Sie den Kindern gegeben haben und dafür dass er mitfahren durfte, bedanken! Marvin ist in seiner Schule ein schweres Mobbingopfer und wir hatten nach dieser Woche unseren fröhlichen Sohn von früher wieder! Es war eine Woche, in der sich jeder so geben konnte, wie er ist und das ohne jede Hemmungen und ohne Angst, ausgelacht zu werden. Marvin freut sich schon sehr auf das Camp 2016 und es steht für ihn schon 100%ig fest, dass er wieder mitfahren möchte! Wir freuen uns schon auf die Bilder!“
„Vielen Dank für die tolle DVD, super gemacht! Michelle möchte sehr sehr gern wieder kommen und am liebsten mehrmals im Jahr. Vom 27. 07. bis 03.08.2016 auf jeden Fall … Sie haben das alles ganz toll und mit viel Herz begleitet.“
„Vielen Dank für Ihr Engagement und die tolle erlebnisreiche Woche an der Luca teilnehmen konnte. Er war echt begeistert und wir freuen uns auf die Eindrücke per Bild. Vielen Dank noch mal und bitte unsere Adresse für den Versand der Anmeldung für nächstes Jahr vormerken, wir hoffen, dass auch zukünftig die Freizeit für andere Gehbehinderte offen ist und sich ein Termin in den hessischen Sommerferien realisieren lässt.“
„Vielen Dank noch mal für eine supertolle Woche. David würde gerne nächstes Jahr nochmals teilnehmen.“
„Vielen Dank noch einmal für diese unvergessen schöne Woche! Unsere Tochter Greta hat gleich bei der Abholung gesagt, dass sie unbedingt noch einmal dabei sein möchte, wenn es sich wiederholen sollte.“
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