Wie entstehen Phantomschmerzen? Dieser Frage widmet sich eine aktuelle Studie am LWL-Universitätsklinikums Bochum unter der Leitung von Prof. Martin Diers: „Strukturelle, funktionelle und neurochemische Untersuchung des Thalamus bei Patienten mit Phantomschmerzen“.
Nach einer Amputation spürt ein Großteil der Betroffenen weiterhin die nicht mehr vorhandene Gliedmaße, das sogenannte Phantom. Entsprechende Empfindungen können von der reinen Wahrnehmung des Gliedes über ein Kribbeln, bis hin zu starken Schmerzen reichen. Derartige Phantomschmerzen sind eine häufig berichtete Begleiterscheinung nach Amputationen und treten bei 70-80% aller Amputierten auf. Obwohl Phantomschmerzen bis zu einem gewissen Grad medikamentös behandelbar sind, ist noch wenig über deren Entstehung bekannt.
Wie lassen sich die Schmerzen also erklären? Und warum leiden manche Patienten-/ innen an
Phantomschmerzen, andere wiederum nicht? Eine bedeutende Ursache könnte die
Konzentration des Botenstoffs GABA im Gehirn sein, der mit dem Auslösen und Unterdrücken
des Schmerzes in Verbindung gebracht wird. Die erhofften Erkenntnisse könnten Grundlage für neue Therapiemethoden sein und zukünftig die Lebensqualität vieler Betroffener verbessern.
Voraussetzungen für die Teilnahme
– Einseitige Fuß- bis Oberschenkelamputation mit Phantomschmerzen
– Alter 18 – 65 Jahre
– Keine neurologischen oder psychischen Erkrankungen
– Keine MRT-untauglichen Metallimplantate (Platten, Retainer, Stents etc)
Ablauf der Studie
Die Untersuchung findet im Bergmannsheil-Klinikum Bochum statt und dauert ca. 3,5 – 4 Std.
Auf eine kurze ärztliche Stumpfbegutachtung folgt die etwa einstündige Überprüfung der
Wärme-, Kälte- und Berührungswahrnehmung Ihrer Glieder (Quantitativ-Sensorische Testung). Mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) untersuchen wir schließlich die Aktivität verschiedener Hirnregionen. Hier wird Ihnen keinerlei Aufgabe gestellt und sie können sich während der Messung im Scanner zwei Stunden lang entspannen.
Im Anschluss an die Untersuchung wird Ihnen eine Aufwandsentschädigung von 50€
überwiesen. Anfallende Reise-/ Hotelkosten können ggf. übernommen werden.
Bei Interesse, rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns eine E‐Mail mit dem Betreff „GABA Proband“:
Benjamin Mosch
Klinische und experimentelle Verhaltensmedizin
LWL-Universitätsklinikum, Ruhr-Universität Bochum
0234 / 5077-3530
verhaltensmedizin@rub.de
Comments are closed.