Am Wochenende 9. und 10. April fand die Jahreshauptversammlung des Bundesverbandes für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e. V. auf Einladung der Firma medi in Bayreuth statt. Weitere Programmpunkte waren Vorträge für Selbsthilfegruppenleiter und ein medi Firmenportrait. Den fränkischen Themenabend „Ritteressen“ in Bad Berneck nutzten alle Teilnehmer zum Erfahrungsaustausch.
- Der Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth, Dr. Michael Hohl, eröffnete mit einem Grußwort die Veranstaltung, betonte und würdigte die Wichtigkeit und das Engagement des Verbandes. Die Behindertenbeauftragte der Stadt Bayreuth, Bettina Wurzel, referierte unter dem Motto „Inklusion ist mehr als Integration“. Sie setzt sich für ein behindertengerechtes Leben der Betroffenen in Bayreuth ein. Im Stadtgebiet Bayreuth leben nach einer statistischen Erhebung der Zentrale Bayern Familie und Soziales aus dem Jahr 2010 insgesamt 9.585 Menschen mit einer Behinderung (Quelle: www.bayreuth.de). Es ist wichtig, dass die Betroffenen die Schwachstellen aktiv an die Behörden melden, damit diese tätig werden können, um Abhilfe in Absprache mit allen Beteiligten zu schaffen.
- Die Selbsthilfegruppenleiter konnten sich in dem Vortrag der Juristin Sonja Mnich über das aktuelle Hilfsmittel- und Patientenrecht auf den neuesten Stand bringen. Die Rechtsanwältin spricht aus eigener Erfahrung – sie ist doppelamputiert.
- Michael Schäfer von der Pohlig GmbH in Traunstein informierte über Innovationen in der Prothesentechnik.
- Der Präsident des Bundesverbandes Dieter Jüptner sprach über rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen für Selbsthilfegruppen – dabei spielt auch das Thema Datenschutz eine große Rolle.
- Klaus Rübenack, Leiter der Selbsthilfegruppe Rheine, informierte die Teilnehmer über den aktuellen Stand einer Petition, in der Parkerleichterungen für Oberschenkelamputierte gefordert werden – hier liegt noch keine abschließende Entscheidung vor.
- Dr. Stefan Middeldorf, Chefarzt und Leiter der Orthopädischen Schön Klinik Bad Staffelstein, referierte über die leitliniengerechte Rehabilitation von Beinamputierten.
- Bei einer Stadtrundfahrt lernten die rund fünfzig Teilnehmer Bayreuth kennen – Stationen waren hier das Markgräfliche Opernhaus, die Villa Wahnfried und natürlich das Festspielhaus.
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, dieses Fazit zog Michael Schäfer am Schluss der Veranstaltung. Wichtig ist, dass die Betroffenen aktiv und unermüdlich ihre Bedürfnisse kommunizieren und sich Gehör verschaffen.
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